Der Atlantikwall war eine Verteidigungslinie, die während des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen entlang der westeuropäischen Küste errichtet wurde, um eine alliierte Invasion zu verhindern. Auch in den Niederlanden gehörte diese Linie zur Küstenverteidigung. Schätzungsweise sind in den Niederlanden noch tausende Bunker des Atlantikwalls erhalten geblieben.
Bunker im Poldergebiet bei Schoorl.
Schoorl spielte zwar während des Krieges eine weniger strategische Rolle, war aber dennoch Teil dieser Verteidigungslinie. In den Schoorlse Duinen sind noch immer einige Bunker und leichte Verteidigungsanlagen zu finden. Besonders macht Schoorl jedoch eine große Radarstation, die während des Krieges dort errichtet wurde.
Diese Überreste eines Bunkers sind uns bei einer Wanderung in den Schoorlse Duinen begegnet.
Die meisten Bunker und anderen militärischen Bauwerke aus dem Zweiten Weltkrieg in den Schoorler Dünen befinden sich am Torenpad und an der Klimweg.
Im Mai 1943 wurde auf einer 52 Meter hohen Düne am Torenpad im Osten der Schoorler Dünen eine gigantische Radarstation des Typs FuSan 724/725 errichtet. Diese sogenannte Funkfeuer-Station trug den Codenamen „Bernhard“.
Die Funkfeuer-Station diente der Luftwaffe als Navigationsbake. Das Radar rotierte auf einem Ring mit einem Durchmesser von 22 Metern und einem Gewicht von 100 Tonnen. Diese Anlage sendete Signale im Frequenzbereich von 30 bis 33 MHz aus, mit einer Reichweite von bis zu 400 Kilometern.
An Bord der Flugzeuge der deutschen Luftwaffe befand sich der Bernadine FuG 120a-Empfänger, der das Signal empfing und die Position des Flugzeugs ermittelte. Auch in Frankreich wurden mehrere Funkfeuer-Stationen vom Typ Bernhard als Navigationsbaken für die deutsche Luftwaffe eingerichtet.
Bunker Schoorl.
Die Schoorler Funkfeuer-Station wurde von 49 militärischen Bauwerken unterstützt, darunter 4 Küver-Bunker vom Typ 412, die jeweils 6 Mann beherbergen konnten. Zudem gab es einen 9 x 10 Meter großen Bunker für die Datenverarbeitung.
Die Funkfeuer-Station in den Schoorler Dünen wurde vom 8. Ln. Flug. Rgt. West bedient, bestehend aus 1 Offizier, 3 Unteroffizieren und 11 Mannschaften.
Die Verteidigung der Funkfeuer-Station übernahm die Einheit Ldschtz.Zg. 52/XI, bestehend aus 6 Unteroffizieren und 29 Mannschaften. Ihnen standen 5 Maschinengewehre und 6-cm-Granatwerfer zur Verfügung. Die Verteidigung erfolgte aus (betonierten) Laufgräben, Tobruks und anderen Feldstellungen heraus.
Am 23. September wurde die Funkfeuer-Station in den Schoorler Dünen von 13 Bristol Beaufighters des 143. RAF-Geschwaders mit Raketen und Bordwaffen angegriffen. Die Schäden waren beträchtlich, und die Funkfeuer-Station war bis Anfang April 1945 außer Betrieb.
Die Schafe rund um diesen Bunker fühlen sich sichtlich wohl.
Nach dem Krieg blieb die Funkfeuer-Station stehen und erhielt in Schoorl schnell den Spitznamen „Karussell“ oder „Kreisel“. Schließlich wurde die Anlage abgebaut und verschrottet. Zwischen 1986 und 1990 wurden noch 3 Tobruks, 3 Mannschaftsbunker, 2 Wasserbrunnen und der große Betonring abgerissen.
Die Betonplattform der ehemaligen Funkfeuer-Station wurde nicht abgerissen und dient heute als Aussichtsplattform am Torenpad. Die Vorder- und Seitenbereiche der Plattform sind mit einem Holzzaun versehen. Hinter der Aussichtsplattform stehen zwei Bänke, auf denen Wanderer ausruhen können. Weiter hinten, versteckt im Wald, liegt ein mit Pflanzen bewachsener Bunker.
Aussichtsplattform Torenpad.
Am Torenpad und an der Klimweg befinden sich vier Backsteingebäude, die ursprünglich zum Radarstation gehörten. Diese großen, weißen Gebäude blieben nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten und wurden zu einer Jugendherberge umgebaut.
Fast vierzig Jahre lang diente der Standort als Unterkunft für Jugendliche, bis die Herberge Ende der 1980er-Jahre schloss. Heute beherbergt das historische Gebäudeensemble das spirituelle Zentrum Heel & Al. Die Backsteingebäude liegen nur einen Steinwurf entfernt von der Aussichtsplattform Torenpad.
Die Backsteindienstgebäude werden heute von einem spirituellen Zentrum genutzt.
Rund um die Aussichtsplattform Torenpad und die Backsteindienstgebäude befinden sich weitere Bunker, darunter ein Tobruk. Außerdem gibt es einen betonierten Laufgraben. Diese Orte sind besonders interessant für Liebhaber der Militärgeschichte und insbesondere der Geschichte des Atlantikwalls.
Die Bunker am Torenpad und an der Klimweg sind Teil des Wanderwegenetzes in den Schoorler Dünen. Die Familieroute (gelbe Route), Duinheide-Wanderung (violette Route), Boomplanterstocht (grüne Route), Boswachterspad Stuifduinentocht (weiße Route) und Duintoppentocht (rote Route) führen an den Bunkern vorbei. Diese Wanderwege beginnen am Buitencentrum Schoorlse Duinen.
An der Mosterdweg, mitten in der Harger- und Pettemerpolder, liegen die Ruinen besonderer Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese Überreste gehörten zu einer ehemaligen deutschen Langstrecken-Navigationsstation, die damals genutzt wurde, um Flugzeuge, Schiffe und die gefürchteten U-Boote zu leiten. Heute ist der verlassene Komplex nicht mehr von Soldaten besetzt, sondern friedlich von neugierigen Schafen beweidet – ein bemerkenswerter Kontrast zur Vergangenheit.
Bunker in der Harger- und Pettemerpolder.
Bei Camperduin, nahe den Hondsbossche Dünen, befindet sich ein Überrest des Atlantikwalls in Form sogenannter Drachenzähne. Diese pyramidenförmigen Betonhindernisse sollten feindliche Panzer stoppen, die über Landungsboote an den Strand kamen.
Die Drachenzähne bei Camperduin sind ein ganz besonderer Anblick.
In den Schoorler Dünen leben diverse Fledermausarten, darunter Bartfledermäuse, Wasserfledermäuse, Zwergfledermäuse, Abendsegler, Breitflügelfledermäuse und Braune Langohren. Die vorhandenen Bunker bieten diesen Tieren einen idealen Unterschlupf, ebenso wie natürliche Baumhöhlen im Gebiet. So wurde im Sommer 2011 eine Kolonie von Abendseglern in einer Baumhöhle an der Kreuzung von Oorsprongweg und Bobbeleweg entdeckt.
Für alle, die gerne Fledermäuse in den Schoorlse Duinen beobachten möchten, organisiert Staatsbosbeheer regelmäßig Fledermaus-Exkursionen unter Leitung des Fledermaus-Experten Jan Boshamer. Während dieser Dämmerungswanderungen hören Sie mit einem Fledermausdetektor die Ultraschalllaute der Tiere, und mit etwas Glück sehen Sie sie auch umherflattern.
Diese stimmungsvolle Chalet liegt wunderschön in der Natur von Schoorl. Die Lodge ist mit einem Holzofen ausgestattet und verfügt sogar über eine Außendusche und eine private Sauna – perfekt nach einem langen Strandspaziergang!
Mehr info & buchen
Die Villen im Ferienpark Heerehof sind alle luxuriös eingerichtet und bieten Platz für zwei, sechs oder acht Personen. Von Ihrer Unterkunft aus können Sie direkt in die Dünen laufen – ein idealer Ort für Liebhaber von Spaziergängen und Natur!
Mehr info & buchen