An der Adresse Kerkbrink 19 in Groet steht ein kleines Gebäude, das einst als Rathaus diente: das Raadhuisje Groet. Es bildet eine greifbare Erinnerung an die ehemalige Gemeinde Groet, die 1834 aufgehoben und der Gemeinde Schoorl eingegliedert wurde. Hargen und Camperduin waren bereits früher Teil von Schoorl. An der erwähnten Kerkbrink befinden sich auch die sogenannten Witte Huisjes (Weißen Häuschen) und das Witte Kerkje (Weiße Kirchlein).
Raadhuisje Groet und die Weißen Häuschen.
Das Raadhuisje Groet ist ein bescheidenes, rechteckiges Gebäude aus dem Jahr 1639. Diese Jahreszahl ist auf einem Giebelstein verzeichnet, doch verschwundene Jahresanker deuten darauf hin, dass das Gebäude möglicherweise bereits 1622 errichtet wurde. Dies ergibt sich aus einer Zeichnung von G. van Arkel um 1890.
Mit den Maßen 6,75 mal 4,25 Metern gilt das Raadhuisje Groet als das kleinste Rathaus der Niederlande. Es diente als Versammlungsort der Dorfverwaltung und Gerichtsstätte. Im Keller befand sich eine Arrestzelle.
Das Raadhuisje Groet ist schlicht gestaltet und besitzt wenig Dekoration. Die Jahreszahl auf der Vorderfassade und der charakteristische Staffelgiebel sind die auffälligsten Merkmale. Ein Wappen mit einem steigenden Löwen – das Wappen von Groet – bildet die einzige weitere Verzierung. Der Baustil erinnert an die Spätphase der holländischen Renaissance.
Die linke Seitenfassade verfügt über ein Fenster mit viergeteiltem Schiebefenster, die rechte Seitenfassade besitzt ein Zwillingsfenster mit schmiedeeisernen Sprossen. Beide Seitenfassaden haben eine auf Konsolen ruhende Dachrinne. Die Fenster entsprechen dem Stil des 18. Jahrhunderts; ursprünglich waren es Kreuzfenster. An der geschlossenen Wand steht ein quadratischer Schornstein.
Raadhuisje Groet.
Der Eingang des Raadhuisje Groet besteht aus einer einfachen Haustür mit Oberlicht und gebogenen Glassprossen. Links neben der Tür befindet sich ein Fenster mit viergeteiltem Schiebefenster, darunter ein kleines Fenster, das den Keller beleuchtet. Darüber befindet sich ein Dachbodenfenster mit einer Klappe.
Im Inneren des Raadhuisje Groet befindet sich ein hölzerner Stützbalken im spätgotischen Stil. Direkt hinter der Eingangstür liegt ein schmaler Gang, links davon befand sich der ehemalige Ratssaal. Der Kamin ist mit einem einfachen Fliesentableau dekoriert, auf dem eine Blumenvase abgebildet ist. Die Rückseite der Feuerstelle ist geteert und von einem Rand aus weißen und violetten Fliesen eingefasst.
Die Wände des Raadhuisje sind weiß verputzt. Die Balkendecke ist rot gestrichen, was gut zum Interieur passt. Unter dem linken Teil befindet sich ein einfacher Keller, der als Arrestzelle für Gefangene diente. Außerdem verfügt das Rathaus über eine kleine Vorhalle. Das Dach, mit einer Sparrenkonstruktion ohne Schalung, ist mit roten altholländischen Dachziegeln gedeckt.
Die fest eingebauten Wandschränke dienten vermutlich als Aufbewahrungsort für Dokumente des Gemeindesekretärs, während wichtige schriftliche Dokumente sorgfältig in einer großen Truhe verwahrt wurden.
Raadhuisje Groet und die Weißen Häuschen, aufgenommen vom Kirchgarten.
Das Raadhuisje verlor 1834 seine Funktion als Gemeindehaus, als Groet mit Schoorl zusammengelegt wurde. Da es sehr klein war, fand man zunächst keine neue Nutzung dafür. 1873 entschied der Gemeinderat von Schoorl, es künftig als provisorische Unterkunft für Verstorbene zu nutzen, die an ansteckenden Krankheiten gestorben waren.
1943 wurde das Raadhuisje Groet unter Leitung des Architekten Jan de Meijer restauriert. Diese Restaurierung erfolgte nach der erfolgreichen Restaurierung des Raadhuisje von Schoorl 1931, für die De Meijer ebenfalls verantwortlich war.
De Meijer war ein Vertreter der sogenannten „rekonstruierenden historischen Methode“ der Restaurierung. Er wollte das ursprüngliche Erscheinungsbild des Gebäudes so weit wie möglich wiederherstellen. Sein Plan war sogar, die Giebelspitze nach dem Vorbild des Raadhuisje von Schoorl umzugestalten, um architektonische Einheit und Harmonie zwischen den beiden benachbarten Dörfern zu schaffen.
Das Restaurierungsverfahren verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Der damalige niederländische Denkmalschutz (Rijksdienst voor Monumentenzorg) war nicht mit allen geplanten Eingriffen von De Meijer einverstanden, da diese das historische Erscheinungsbild zu stark verändern würden.
Zusätzlich verzögerte der Zweite Weltkrieg die Restaurierung erheblich. Aufgrund der Kriegssituation war der Ankauf benötigter Baumaterialien verboten, sodass die Arbeiten erst 1947, nach Kriegsende, beginnen konnten.
Seit 1825 wird das Raadhuisje Groet von der niederländisch-reformierten Gemeinde von Schoorl, Groet und Camperduin genutzt. Das Gebäude hat großen historischen Wert und erinnert an die ehemalige Gemeinde Groet. Daher ist es zu Recht ein geschütztes Denkmal in den Niederlanden.
An der Rückseite des Raadhuisje Groet wurden später zwei Armenhäuser angebaut, heute bekannt als „Witte Huisjes“, die mit dem Rathaus verbunden sind. Eine Zwischentür bietet Zugang zu diesen später angebauten Häusern, in denen damals zwei große, arme Familien untergebracht wurden.
Weiße Häuschen.
Seit 2017 werden das Raadhuisje Groet und die Witte Huisjes vom kulturhistorischen Verein Scoronlo verwaltet. Dieser Verein setzt sich für den Erhalt und die Förderung der Geschichte und Kultur der Dörfer Schoorl, Groet, Camperduin sowie der umliegenden Ortschaften Aagtdorp, Bregtdorp, Catrijp und Hargen ein.
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